Spatenstich zum Ausbau des Bachbahnradwegs


Auch wenn die Corona-Pandemie die eine oder andere Verzögerung ins interkommunale Projekt „Pendlerradroute Bachbahn“ gebracht hat: Noch sind die Projektpartner zuversichtlich, den neuen Alltagsradweg von Weilerbach nach Kaiserslautern wie geplant Anfang 2023 einweihen zu können.

Zu dieser, in kleinem Rahmen durchgeführten Veranstaltung, hatte die Verbandsgemeinde Weilerbach eigens ein Hygienekonzept entwickelt, das als Pilotprojekt für solche offiziellen Termine gelten kann. Vor Ort war eine Schnellteststation aufgebaut, an der alle Teilnehmer einen tagesaktuellen Corona-Test unter fachlicher Aufsicht bekamen.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin ist der heute vollzogene Spatenstich zur Sanierung des Lautertal-Radwegs im ersten Bauabschnitt. Dieser wird mit ca. 820.000 Euro der Gesamtfördersumme von 4,7 Mio. Euro aus den Mitteln des Programms „Klimaschutz durch Radverkehr“ der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und umfasst außerdem noch weitere Einzelmaßnahmen wie Mobilitätsstationen an den Bahnhaltepunkten Otterbach und Kaiserslautern-West. Die ersten davon wurden bereits in Angriff genommen. So konnte bereits im Dezember 2020 die Beleuchtung der Kaiserslauterer Rütschhofstraße auf moderne, energiesparende und insektenfreundliche Leuchten abgeschlossen werden.

Der beliebte, aber in die Jahre gekommene Lautertal-Radweg, der mittlerweile mitnichten nur zu touristischen Zwecken genutzt wird, wird also jetzt für die Belange des modernen Alltagsradverkehrs fit gemacht.

Bürgermeisterin Anja Pfeiffer: „Mobilität wandelt sich. Der fortschreitende Klimawandel erlaubt es nicht mehr, dass wir mehr und mehr Autos auf die Straßen bringen. Und die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, welche Möglichkeiten der Radverkehr gerade auch zur Bewältigung alltäglicher Strecken bietet. Die vermehrte Verbreitung von E-Bikes hat hier sicherlich einen großen Anteil. Wir in der VG Weilerbach sind fest davon überzeugt, dass eine Mobilität abseits des Autos auch im ländlichen und suburbanen Raum möglich ist. Das Projekt ,Pendlerradroute Bachbahn‘ ist hierfür ein ideales Beispiel, wie dieser Wandel aktiv vorangetrieben werden kann.“

Sie umriss die Historie der Nachnutzung der ehemaligen Bachbahn-Trasse mitsamt den verworfenen Ideen zur Wiederaufnahme des Zugbetriebs oder der Citybahn im Vorfeld der WM 2006. „Mit der Trasse der ehemaligen Bachbahn haben wir einen idealen Verlauf, um Radfahrenden einen schnellen und bequemen Weg von Weilerbach nach Kaiserslautern zu bieten. Sowohl die Topographie als auch die Anbindung an die umliegenden Ortsgemeinden und Kaiserslauterer Stadtteile werden in Zukunft eine enorme Erleichterung für alle bedeuten, die hier mit dem Rad ihre alltäglichen Wege zurücklegen möchten. Die historische Bachbahn war für die Orte, durch die sie führte, eine wichtige Strecke alltäglicher Wege. Mit dem Bachbahnradweg hoffen wir, dass sie das in anderer Form wieder sein wird.“ Sie betonte in ihrer Rolle als Verbundkoordinatorin des Gesamtprojekts die gute und enge Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg und der Stadt Kaiserslautern als starke Kooperationspartner.

Außerdem bedankte sie sich bei allen beteiligten Verwaltungen und Büros, aber auch bei allen weiteren langjährigen Wegbegleitern des Projekts, wie den beteiligten Ortsgemeinde- und Ortsbeiräten. Insbesondere hob sie die Unterstützung des Bachbahn-Museums für das Projekt hervor, das einerseits die Erinnerung an die historischen Wurzeln der Bachbahn hochhalte, aber gleichzeitig aufgeschlossen in die Zukunft blicke.

Bürgermeister Harald Westrich zeigte sich sehr zufrieden über den Start der Ertüchtigung des Lautertal-Radwegs, die für die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg und besonders für die Ortsgemeinde Otterbach bereits in der frühen Phase der Umsetzung des Gesamtprojekts die verbesserte Verbindung nach Kaiserslautern mit sich bringe. Die einst eher touristische Strecke habe sich zu einem „unheimlichen Alltagsradweg“ gemausert und konstatierte eine enorme Zunahme an Nutzern auf zwei Rädern. Eine nachdrückliche Dankadresse richtete er an die für dieses Projekt federführende Verbandsgemeinde Weilerbach. 

Kreisbeigeordneter Peter Schmidt, der mit den Grüßen des Landrates im Gepäck gekommen war, hob die Bedeutung der Maßnahmen des ersten Bauabschnitts, wie beispielsweise die geplante Umwidmung der Rütschhofstraße zur Fahrradstraße, für das Mobilitätskonzept der Stadt Kaiserslautern hervor. Für ihn insgesamt eine gute Idee in Richtung umweltbewusster Zukunft, die sich gerade auch in schwieriger Zeit Weg bahnt.  

Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, betonte ebenfalls die Wichtigkeit die Auffrischung und Erneuerung des Lautertal-Radwegs für eine gute Verbindung in die Stadt. Unter anderem stelle die Sanierung der Brücke über die Lauter die Beseitigung eines aktuell kritischen Nadelöhrs dar. Auch wenn die Fertigstellung noch einige Zeit dauere, die Bedeutung der Pendlerradwegroute sei schon jetzt gut erkennbar.

Der zweite Bauabschnitt des Projekts, der Neubau des Alltagsradwegs auf beziehungsweise neben der ehemaligen Bachbahn-Trasse von Weilerbach bis Otterbach, befindet sich noch im Planfeststellungsverfahren und soll Anfang kommenden Jahres starten.

Und dann kamen die nagelneuen Spaten, stolz in Reih und Glied, endlich zum Einsatz und aktive Freude bei der sich zum großen Anlass am ehemaligen Stellwerk in Otterbach eingefundenen kommunalpolitischen Crème de la Crème auf. Neben der Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer aus der Verbandsgemeinde Weilerbach waren mit Bürgermeisterin Anja Pfeiffer auch der Weilerbacher Ortsbürgermeister Horst Bonhagen und Beigeordneter Markus Schick aus Rodenbach sowie das zuständige Verwaltungsfachpersonal anwesend. Otterbach wurde repräsentiert von Bürgermeister Harald Westrich, die Stadteile Erfenbach und Siegelbach von Reiner Kiefhaber und Gerd Hach. Das Erfenbacher Bachbahn-Museum sorgte dafür, dass die ganze Angelegenheit keine trockene blieb.